Ei, ei, ei… Ostern! - Warum wir an Ostern Eier bemalen, verstecken und essen

Sie sind bunt, hartgekocht oder aus Schokolade und mitunter schwer zu finden: Ostereier spielen jedes Frühjahr bei uns eine Hauptrolle. Doch warum ist das so?
Laut Duden ist ein Osterei schlicht ein „gekochtes Hühnerei, das für das Osterfest gefärbt, bemalt o. Ä. wird“ oder ein „für das Osterfest hergestelltes Schokoladenei“.
Ostern allerdings ist das älteste und höchste Fest im Kirchenjahr der Christenheit. Jesu Auferstehung, also nichts Geringeres als der Sieg des Lebens über den Tod, ist das zentrale Ereignis. Es geht zurück auf das jüdische Pessachfest, was man zum Teil dem Namen nach entnehmen kann: In anderen europäischen Sprachen heißt Ostern nämlich Pâques, Pasqua, Pasen oder Påske. Das Pessachfest erinnert an die Befreiung des israelischen Volkes aus ägyptischer Sklaverei und in jedem christlichen Ostergottesdienst wird noch immer aus dem 2. Buch Mose gelesen, in dem der Auszug der Israeliten aus Ägypten beschrieben wird.
Das deutsche Wort „Ostern“ sowie das englische Wort „Easter“ haben ihre sprachliche Wurzel im altgermanischen „Austrō“ / „Ausro“, was so viel wie „Morgenröte“ bedeutet, die bekanntlich im Osten zu bewundern ist.
Unser Osterfest ist jedes Jahr an einem anderen Kalendertag. Das liegt daran, dass jeweils der erste Sonntag nach dem ersten Frühjahrsvollmond zum Ostersonntag wird; Ostern also frühestens am 22. März und spätestens am 25. April stattfindet. Ostern ist demnach ein „bewegliches Fest und 2025 ein „Spätosterjahr“.
Diese Osterberechnung besteht seit 325 n. Chr.. Karneval und Pfingsten hängen terminlich am Osterfest, denn die Fastenzeit (ab Aschermittwoch) beträgt 40 Tage und von Ostern bis Pfingsten sind es 50. Heidnische Ursprünge von vom Osterfest lassen sich natürlich auch finden, wie etwa die germanische Frühlingsgöttin Ostara.
Warum aber der Hase und die Eier?
Beides gilt als Symbol für Fruchtbarkeit und der Wiedergeburt. Schon in der Antike verschenkte man zur Tag- Nachtgleiche Eier und geweiht werden Hühnereier seit circa 1600 Jahren. Dass wir heute die Ostereier verstecken, liegt mutmaßlich darin begründet, dass sie einst ein heidnischer Brauch waren, auf den man nur ungern verzichten wollte. Um also weiterhin Eier weiterzugeben, versteckte man sie - mehr oder weniger unauffällig.
Die Asiaten waren übrigens Vorreiter, was die Hühnerhaltung betrifft. Zunächst aus rein rituellen Gründen (Opfergabe) und tatsächlich zur Unterhaltung (Hahnenkämpfe). Wegen ihrer Eier und natürlich auch ihres Fleisches Hühner zu halten, dieser Aspekt kam erst später - vor etwa 2400 Jahren - hinzu. Unser Haushuhn stammt also vom südostasiatischen Wildhuhn ab. Aus „Gallus gallus“ wurde „Gallus gallus domesticus“. Und es kam von Westasien über die Levante nach Europa.
Und warum sind die Eier bunt?
Dazu gibt es folgende Theorien: Christen färbten die an Ostern geweihten Eier, um sie von den ungeweihten unterscheiden zu können.
In der Fastenzeit vor Ostern durften keine tierischen Produkte gegessen werden - also auch keine Eier. Die in der Zeit zahlreich gelegten Hühnereier wollte man aber auch nicht wegwerfen. Deswegen wurden sie gekocht, um sie haltbar zu machen. In das Kochwasser kamen Zwiebelschalen oder rote Beete, um wiederum die gekochten von rohen Eiern zu unterscheiden. Der ästhetische Aspekt hat also einen ganz praktischen Hintergrund.
Osterkerze, Osterfeuer, Osterlamm, Osterbrunnen, Ostermarsch, Osterpalme und nicht zu vergessen… der Osterspaziergang. Rund um Ostern gibt es wirklich reichlich Symbole und Rituale. Nach den dunklen Wintertagen (und ggf. der kargen Fastenzeit) freut man sich schlichtweg gern daran, dass alles wieder hell und bunt und lecker wird. Oder um es mit den Worten von Ambrosius von Mailand zu sagen:
„Der Morgen rötet sich und glüht, der ganze Himmel tönt von Lob,
in Jubel jauchzt die Erde auf…“ - Besser hätten wir es nicht formulieren können. 😊
Und wer bei dem ganzen Osterzauber nicht mitmachen mag, kann sich ja einfach ein Ei drauf pellen… 😉
Wildlieb wünscht FRÖHLICHE OSTERN und eine erfolgreiche Ostereiersuche!
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